2014 DGL Spieltag 5

Finale mit rekordverdächtigen Höhepunkt

Das Wochenende war mal wieder sehr ereignisreich. Es stand der letzte Spieltag der DGL an. Das Ziel war klar. Ein Schlag besser als der GC Lipperland. Damit wäre die Klasse gehalten. Wir haben alles aufgeboten was einen Schläger halten kann und die Murmel halbwegs geradeaus hauen kann.

Einspielrunde mit desorientierten Manieren
Am Samstag haben wir uns erst mal zur Einspielrunde im GC Widukind Land verabredet. Eine uns völlig unbekannte Wiese. 13:00 ist Treffen. Packi ist sogar schon ein wenig früher da, weil er sich ausgiebig einschlagen will. Im Sekretariat gibt es schon mal die ersten Schwierigkeiten. Packi stellt sich vor und meldet sich zur Einspielrunde an. Die Dame am Empfang aber völlig unfähig, weiß von nichts. Packi erklärt dass doch morgen der DGL-Spieltag ist und heute jeder eine kostenlose Einspielrunde machen kann.  Packi schon genervt: „Ich möchte eine Birdiebook und was braucht man für die Range, Euros oder Token?“. Clubsekretärin: „Birdiebook haben wir nicht und was man für die Range braucht weiß ich nicht.“ Packi wird schon langsam ungeduldig. Leicht ungehalten lässt er die Dame spüren, dass was er von dem Service hält. Daraufhin bekommt er seinen Greenfee-Anhänger und darf zumindest schon mal kostenlos den Platz spielen.  Auf dem Weg zur Range ruft er gleich Micha an, der noch ca. 10 Minuten vom Platz entfernt im Auto unterwegs ist, um ihn vor der talentfreien Sekretärin zu warnen.

Als Micha die Anlage erreicht sieht er sich erst mal das Clubhaus an, besucht das WC „Bauch must be empty“ und sucht das Sekretariat auf. Er stellt sich -  freundlich wie immer - bei der Dame für die Einspielrunde vor. Diese jetzt plötzlich sehr freundlich und zuvorkommend. Drückt Micha gleich mal 8 Birdiebooks für die komplette Mannschaft aufs Auge, teilt ihm mit, dass man für die Range 1 oder 2-Eurostücke braucht und wünscht einen schönen Tag. Micha ist ganz verdutzt und denkt sich, vielleicht sollte Packi mal an seinen Umgangsformen feilen. Wenn man die Dame freundlich anspricht gibt die dir alles. Als Micha die Range erreicht, ist von Packi keine Spur zu sehen.  Da kommen auch schon Martin und Dirk an. Martin gleich mit der Lösung: „Der ist bestimmt beim falschen Platz!!!“ Micha zückt sein Handy und ruft Packi an. „Na mein Gutster, wo steckste denn?“ Packi ganz kleinlaut: „Ähm…, ja…. ähm…. bin gleich da, war beim falschen Platz, aber eingeschlagen bin ich schon.“ Das macht dann gleich mal 150 Luftpumpen-Punkte für Packi. Eine Punktzahl die jedoch nicht wirklich ins Gewicht fällt, wie spätere Ereignisse noch zeigen werden.


Einschlagen für die Einspielrunde:
Extra aus den tiefen Süden eingeflogen - Unsere Wunderwaffe und die Wundertüte.
Wer wer ist bleibt jedem selbst überlassen

Eine halbe Stunde später kommen dann auch Gregor, Claus und ein ganz seltener Gast, Sebastian Olbrich. Basti, besser bekannt aus Pumpgun, hat extra die lange Reise von Mannheim auf sich genommen um uns beim Projekt Klassenerhalt zu unterstützen. Ein Trip den unser Gregor übrigens jede Woche auf sich nimmt, dank der Liebe. Ziel der Einspielrunde ist es nicht nur den Platz kennenzulernen, Gregor, Packi und Martin spielen gleichzeitig noch ein kleines Zählspiel-Shootout um die letzten beiden Plätze im Team. Wir wollen schließlich die stärkste Mannschaft aufstellen.  Zum Thema Platz kennenlernen gibt es folgendes zu sagen: sehr anspruchsvolle Wiese. Man stellt sich einfach vor man spielt den lieben langen Tag unsere 11 und 12 auf dem BvM rauf und runter. Super eng und ständig Berg auf Berg ab. Und was das Shootout betrifft, da hat sich Martin klar durchgesetzt. Packi schwächelt mit 23 über PAR sehr, aber gegenüber Gregor reicht das immer noch. Auf der Range trifft Gregor noch jeden Ball, aber auf dem Platz ist irgendwie der Wurm drin. Nach 9 Loch hat er alle seine Kartoffeln verschossen, so dass er nur noch die guten ProV1 im Bag hat. Diese will er jedoch nicht auch noch in die ewigen Jagdgründe schicken. Darum bittet er Claus und Basti um „Leihgaben“. Nachdem er aber auch deren Bags leergeschossen hat, müssen die ProV1 dran glauben. Nach diesen Ausführungen sollte man glauben er hat 100 über PAR gespielt. Aber weit gefehlt. Endgültig verschwunden sind fast immer nur die Provisorischen. Am Ende ist er nur 2 Schläge schlechter als Packi. Doch noch bevor er die Scores von Martin und Packi hört, macht er den Khedira und nimmt sich selbst aus dem Team, sehr löblich.

Der Spieltag
Morgens um 9:10 ist Dirk der Erste der ran muss. Begleitet von seinem treuen Caddy Sandra geht er auf die Runde und erfüllt genau sein Soll, 10 über PAR bei Vorgabe 10. Wenn wir das siebenmal im Schnitt reinbringen, sollte es für den Klassenerhalt reichen. Dann kommt Packi. Er spielt mit Flo als Caddy an der Seite erheblich besser als noch am Vortag und ist mit 14 über PAR nur um einen Schlag höher als seine Vorgabe.


Gute Laune am ersten Abschlag:
Micha im verstaubten Mannschaftsshirt
und Maxi im passenden Ricky Fowler Outfit zur großen Klappe

Dann kommt der erste dicke Dämpfer mit Ricky ähm ... Maxi. Bei Vorgabe 6 spielt er 22 über. Da freut sich nur die Mannschaftskasse. Denn wie immer muss man für jeden Schlag über Vorgabe einen Euro in die Kasse zahlen. Ring… Ring… das macht 16 Euro. Micha spielt mit 9 über eben falls nur einen Schlag über Vorgabe. Im Schnitt liegen wir schon über dem wahrscheinlich benötigten 10er Durchschnitt. Hoffentlich ist Maxi der Streicher. Obwohl Sebastian selten spielt, funktioniert sein Schwung wie Fahrrad fahren – er verlernt es halt nicht - aber am Ende muss auch er 5 Euro abdrücken mit 13 über PAR. Claus wird die letzten Löcher von Dirk als Caddy begleitet, der sich dabei schwer verletzt. Am Birdiebook den halben Finger amputiert. Trotz dieser Unterstützung  schafft Claus mit 10 über PAR zwar den benötigten Schnitt, liegt 4 Schläge über seiner Vorgabe und kann nichts zur Durchschnittssenkung beitragen. Martin´s 19 hilft da auch nicht wirklich. Inzwischen sitzen fast alle auf der Clubterrasse und beobachten wie die letzten Flights reinkommen. Jeder gute Schlag und Putt wird von oben fair bejubelt. Egal ob eigenes Team oder Gegner.


Dirk auf der Terrasse zeigt stolz seine Kriegsverletzung
Das Amputat notdürftig mit Tempo und Tape angeklebt

Die Scores vom Lippischen GC haben sich inzwischen auch schon rumgesprochen und es sieht nicht wirklich gut aus. Auf dem Platz ist nur noch unserer Club-Held Ralf Himme. Der muss schon sein Handicap von 3-Komma reinbringen wenn da noch was gehen soll. Und da kommt er auch schon um die Ecke des Doglegs der 18-ten Bahn. Leider verzieht er seinen Schlag ins Grün leicht nach links in den Grünbunker. Was jetzt passiert hat man so noch nie gesehen und bekommt ein eigenes Kapitel.

Der Bunker des Grauens
Der Ball liegt sehr dicht an der sehr steilen Bunkerkante und diese ist auch noch mit 70 cm hohem Rough bewachsen. Ralf, seines Zeichens eine echte Kurzspiel-Koryphäe versucht diesen sehr schwierigen Schlag, aber der Ball bleibt im Bunker. Auch der zweite und dritte Versuch schaffen es nicht.  Die Lage des Balls ist jetzt noch schlimmer als zu Anfang. Das Raunen auf der Terrasse wird langsam lauter. Leider hat Ralf jetzt einen totalen Blackout. Anstatt den Ball sofort für unspielbar zu erklären oder seitlich raus zu spielen, versucht er es immer und immer wieder. Irgendwann kommt dann doch die Einsicht und er erklärt den Ball für unspielbar. Gemäß Regel 28b muss er den Ball aber im Bunker fallen lassen, was er auch macht. Jetzt hat er genügend Abstand zur Bunkerkante, aber eine leichte Spiegeleilage. Es kommt wie es kommen muss: der Ball ist zu kurz, bleibt aber im Rough der Bunkerkante hängen. Der erste Versuch den Ball aus dem hohen Rough aufs Grün zu spielen misslingt. Vom Ball ist nichts zu sehen. Beim nächsten Versuch fällt der Ball zurück in den Bunker und das Spiel geht von vorne los. Auf der Terrasse ist die anfängliche Belustigung inzwischen in Entsetzen umgeschlagen: „Zählt noch einer mit, mein Gott“ oder „ Bin ich froh das ich das nicht bin“. Solche und ähnliche Kommentare aus allen Ecken. Wir verdecken in der Zwischenzeit das  Clublogo auf unseren Mannschaftsshirts. Doch zurück zur Szene.  Jetzt wo der Ball erneut im Bunker liegt, entschließt sich Ralf den Ball seitlich links aus dem Bunker zu spielen. Dort bleibt er wiederum im Rough der Bunkerkante hängen. Inzwischen ist Dirk runtergerannt um Ralf zu helfen. Bevor der Versuch aus diesem miesen Rough erneut schief geht, beschließen die beiden den Ball nochmal für unspielbar zu erklären und schaffen es mit 2 Schlägerlängen seitlich den Ball endlich in eine spielbare Lage zu bringen.  Der Rest ist Formsache für unseren Kurzspielkünstler. Chip-Putt zur 29 auf einem PAR 4 ohne einen Ball zu verlieren. Das ist Weltrekord. Von den 1000 Luftpumpen-Punkten mal ganz zu schweigen.

Ralf sollte sich den 28. Dezember schon mal frei halten, da ist unser traditionelles Abschlussgolfen in Gleidingen mit anschließender Luftpumpenverleihung. Wer soll das noch schlagen. Der Gesamtscore von Ralf war übrigens eine 48 über PAR. Abzüglich Vorgabe 5 auf diesem schweren Platz macht das 43 Euro. Die Mannschaftskasse sagt danke. Da Ralf mit 19 über PAR auf die 18-te Bahn ging, hätte er den Ball nach dem 7-ten Schlag auch aufheben können. Denn dadurch hatte er Maxi die rote Laterne abgenommen und war sowieso das Streichergebnis. Ein No-Return hätte da keinen Unterschied gemacht, nur wäre der Weltrekord dann entfallen.


Wer den Schaden hat braucht für den Spot nicht zu sorgen
Ralf trägt es wie ein Mann und kann schon wieder lachen

Fazit:
Nach dieser golferischen Sensation ist uns allen klar, dass der Klassenerhalt gestorben ist. Und so ist es dann auch. Wie vermutet hätte 7 x 10 gereicht. Der Lippische GC hat sogar 77 über PAR gespielt und wir 97 über PAR. Leider haben gerade unsere Leistungsträger Ralf (3,3) und Maxi(4,5) völlig unterperformed. Hier hätten zwei weitere Scores mit  10 über PAR gereicht und wir hätten die Klasse gehalten.  Wäre, hätte, wenn… aber so ist Golf. Maxi, vor 4 Wochen noch der Held mit 1 über PAR in Bad Salzuflen oder Ralf, zerlegt den Masterplatz mit 4 über PAR und heute die „Deppen“.  Aber wir sind ein Team und haben als Team gespielt und verloren. Und dass wir trotzdem immer den größten Spaß haben und auch verstehen zeigt dieses Foto.


So gehen die Gauchos, und die Hamelner gehen genauso

Bad-News vom Gute-Laune-Bär
Eigentlich haben wir mit dem Abstieg schon genug zu Knabbern. Doch da steht plötzlich der Maddin auf und man sieht schon, den beschäftigt was ganz dolle. Er druckst ein wenig rum und dann kommt er heraus mit der Sprache. Er teilt uns mit, dass er uns zum nächsten Jahr verlassen wird. Eine Entscheidung, die ihm sichtlich nicht leicht gefallen ist, denn das Gesicht unseres Gute-Laune-Bärs scheint gerade mit den Tränen zu kämpfen. Die Begründung ist so einfach wie verständlich. Jeder der die 65 km von Adenstedt nach Hameln schon mal gefahren ist kann es verstehen. Unendliches nerviges Landstraßengejuckel. Und der GC Sieben Berge liegt nur 15 Minuten entfernt. Da ist es ein Wunder, dass Martin sich das überhaupt so lange angetan hat. Der Hauptgrund dafür waren wir, eine tolle Truppe von Freunden. Aber eines ist sicher, auch ein Clubwechsel ist keine Trennung auf ewig. Einmal Vorgrünputter, immer Vorgrünputter. Schließlich haben wir auch Gregor und Basti nicht von der Backe bekommen. Obwohl sie inzwischen im tiefsten Süddeutschland abgetaucht sind. Zu den jährlichen Events wie Bowling oder Abschlussgolfen sind die passiven Vorgrünputter immer eingeladen und sie erscheinen auch regelmäßig. Also nicht „Time to say goodbye“ sondern „Stay in touch forever“.


Maddin Lärmke im Kreise seiner LIEBEN, so kennen wir unsere Seele des Teams

Konzentrieren wir uns jetzt auf die Mannschaftsmeisterschaften des GvNB in Oldenburg in zwei Wochen. Der letzte Auftritt von Maddin Lärmke für das Dreamteam. Vielleicht schaffen wir hier ja mal eine Sensation und steigen auf. 2011 sind wir in Gruppe 4 von 8 auf gestiegen. In Gruppe 3 waren wir noch nie. Und im Matchplay sind wir zu allem fähig. Drückt uns die Daumen.

 

PS: Wie immer gilt der größte Dank den Caddies, Sandra und Flo.

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