2012 Mannschafts-Meisterschaften GvNB

Unsere Invaliden kämpfen eine Hitzeschlacht

Worum geht’s
Am letzten Wochenende standen die Mannschaftsmeisterschafften des GvNB auf dem Platz von Langenhagen an. Nachdem wir im letzten Jahr heldenhaft in Liga 4 aufgestiegen sind, war das Minimalziel der Klassenerhalt. Aber vom Aufstieg darf man ja auch mal träumen. Doch ein Blick auf die Handicaps der gegnerischen Mannschaften verhieß nichts Gutes. Die Handicaps in dieser Klasse hören bei manchen Mannschaften da auf wo unsere anfangen. Ist halt eine ganz andere Nummer in dieser Liga.

Gastfreundschaft a la GC Langenhagen
Am Freitag erst mal zur Einspielrunde. Hier wartete schon die erste böse Überraschung. Der Platz war speziell für uns präpariert. Das Rough war zwar gemäht. Aber das Gras wurde einfach liegen gelassen. Durch die Hitze der letzten Tage war links und rechts quasi alles ein einziger Heu-Haufen geworden. Wenn man da einen Ball reingeschossen hat, war es wie ein 6er im Lotto den wieder zu finden.

Die Gastronomie wartete auch mit einem ausgezeichneten Service und exclusiven Preisen auf. Frühstück kann der Club erst gar nicht anbieten. Spielstart ab 8:00 und das Restaurant macht erst um 9:00 auf, wenn schon fast alle auf dem Platz sind. Und für die Mittagsverpflegung (Spaghetti Bolognese ) will man 14,90 Euro haben. Wurde bei der Kapitänsbesprechung gleich mal boykottiert. Bis man sich nach langer Diskussion auf einen 10er einigen konnte. Geht doch.

Teure Pasta
Lecker aber teuer. Ein Tellerchen Spaghetti, tschuldigung, Pasta a la Langenhagen

Hotel Mandalka
Nach einer launigen Nacht im Paulaner hat sich die eine Hälfte der Truppe in ein Hotel eingemietet. Die andere Hälfte hat sich kostenlos bei Clausi eingenistet, der ja bekanntlich in Langenhagen wohnt. Somit konnte die Mannschaftskasse erheblich entlastet werden. Wegen der ausgezeichneten Versorgung im Clubhaus des GC Langenhagen hat das Hotel Mandalka die tägliche Erstverpflegung gleich noch mit übernommen. Pünktlich um 7:00 ist die Hotel-Horde bei Claus und Ute eingefallen und hat den Kühlschrank leer geräumt. Hastig ein paar Brötchen für die Runde geschmiert und ab zum Platz. Die ersten haben Abschlag kurz nach 8.

Tag 1 –Zählspielqualifikation – Vierer
Die Wettervorhersage verheißt nichts Gutes. Im Gegensatz zur Wasserschlacht von Polle vor ein paar Wochen, jetzt das komplette Gegenteil. Sonne ohne Ende und Temperaturen von 35 bis 40°C. Ein Vorteil für Spieler die mit Sonnenmilch umgehen können. Aber dazu später.
Jetzt zum Spiel: Kurzfassung nach den 4 Vierern - vergiss es einfach. 8-ter Platz von 8. - oder besser gesagt Letzter. Immerhin noch in den Top 10. Noch liegt das Feld dicht beisammen. Zum rettenden 4. Platz fehlen nur 8 Schläge. Das kann man in den 8 zu spielenden Einzeln am Nachmittag noch aufholen. Nur ein Schlag pro Spieler.

Nach diversen taktischen Umstellungen geht es zurück auf den Platz. Die „Versager“ vom Vormittag werden gegen vermeintlich frische/bessere Spieler ersetzt. Vermeintlich nur deswegen, weil bei der Hitzeschlacht selbst die Caddies nach der ersten Runde bereits platt waren.

Tag 1 –Zählspielqualifikation – Einzel
Das Desaster setzte sich am Nachmittag fort. Selbst die Clubhelden konnten ihren Score nicht zusammen halten. Lediglich Nils konnte eine Runde unter 10 reinbringen. Alle anderen haben letztlich der Hitze nicht standgehalten. Held des Tages hätte Patrick werden können. Mit dem höchsten Handicap gestartet lag er nach 14 Loch nur 9 über PAR. Doch dann hat er seinen Schwung irgendwo im Heu neben der 15-ten Spielbahn verloren und hat am Ende eine 22 rein gebracht. Schade schade.

Auswertung des Graues
In Summe war unser Score zum rettenden 4. Platz um 28 Schläge zu hoch. Im Schnitt hat jeder 8 Schläge über Handicap gespielt. Keine Glanzleistung. Das einzig gute daran: jeder Spieler muss einen Euro pro Schlag über Handicap in die Mannschaftskasse packen. Damit haben wir neben einem vollen Sparschwein leider nur den 8-ten Platz vorzuweisen. Somit müssen wir am nächsten Tag gegen die fünftplazierten aus dem GC Wümme um den Klassenerhalt kämpfen.

Score des Grauens
Zählspielscore des Grauens

Die ersten Wehwehchen
Nils ist bereits mit „Lungenentzündung“ auf Anraten seines Arztes gestartet. Die meisten anderen haben nach dem Tag einen Sonnenstich, der neben der normalen Macke aber kaum auffällt. Die ersten Blasen an den Füßen wollen auch versorgt werden.

Tja und dann noch das Thema: Wie setze ich Sonnencreme an der nackten jungfräulichen Wade korrekt ein. Da fragen wir doch mal unseren Experten Maxi. Herr Professor Bettin – wie geht denn das?

„Ja also, zuerst einmal vergisst man selbst Sonnencreme mitzubringen. Wegen der Wettervorhersage ist ja nicht mit Sonnenschein zu rechnen. Dann leiht man sich ein Pumpspray von Clausi und trägt es ungleichmäßig mit maximal 3 Stößen auf beide Waden auf, ohne es anschließend gleichmäßig zu verteilen. Und ganz wichtig - unbedingt beachten: auf gar keinen Fall ein weiteres Mal auftragen, soll ja knusprig werden.“

Rohes Fleisch
Maxis Waden: Hier das Ergebniss nach 12 Stunden Sonneneinstrahlung
An den hellen Stellen hat er tatsächlich mit dem Pumpspray getroffen. 

Rohes Fleisch Teil 2
Timos Hacken: Lecker Fleischsalat

Hotelgastronomie Mandalka
Um die Truppe wieder ein wenig aufzubauen musste jetzt ein zünftiger Grillabend bei Mandalkas her. Dazu hat sich die liebe Gattin von Claus den ganzen Tag in die Küche gestellt und versucht den Deckel vom Fertigkartoffelsalat zu öffnen. Pünktlich zum Eintreffen der müden Krieger um 21.00 Uhr ging das Ding dann endlich auf. Außerdem hat Ute noch 5 Hühner, 2 Schweine und eine Kuh für uns geschlachtet. Und so konnten wir uns beim Vertilgen der Speisen die ganzen traurigen Geschichten des Tages noch mal gegenseitig um die Ohren hauen.

Wieder im Hotel
So ein Grillabend verträgt aber auch nicht jeder. Wieder im Hotel soll sich folgendes abgespielt haben: Timo und ein älterer Herr, dessen Name hier nicht erwähnt wird, haben sich ein Zimmer geteilt. Der ältere Herr hatte Verdauungsprobleme und musste nachts des Öfteren auf Toilette (Stichwort Lärm und Geruchsbelästigung). Gleichzeitig hatte Timo plötzlich Nasenbluten bekommen. Ein direkter Zusammenhang kann nicht nachgewiesen werden, ist aber naheliegend.

Tag 2 –Lochspiel – Vierer
Die Situation war einfach. Der Gegner ist vom Handicap überlegen, aber Lochspiel hat andere Gesetze. Und insgesamt wäre nach den Vierern ein 2,5 : 1,5 zu unseren Gunsten drin gewesen, wenn unser Dreamteam Micha und Claus nicht den folgenden Vollaussetzer gehabt hätte:
An der 13-ten Bahn haben sie durch eine dumme taktische Entscheidung das Loch verloren, statt es zu gewinnen. Das geht ja im Prinzip noch. Somit steht es statt 2 auf für den HGC nur all square. Aber dann kommt der Hammer. Claus noch voll gefrustet vom Lochverlust auf der 13 geht -  an den 14-ten Abschlag - haut das Ding munter ins tiefe Langenhagener Heu. Micha haut einen provisorischen Mitte Bahn. Auf dem Weg zum Ball bemerkt Claus neben der stechenden Sonne in seinem Hirn ein weiteres kleines Problemchen. Er war gar nicht dran mit Abschlagen. Nach den Regeln bedeutet das: Lochverlust. Und das dem Regelpapst. Das gibt Luftpumpenpunkte bis zur Rente. Schön auch die verdutzten Gesichter der Gegner, als Claus mitten auf der Bahn zu ihnen sagt „Euer Loch“. Die hatten den Fehler auch nicht bemerkt. Und so lag man plötzlich 1 down hinten. Auf der 18 hätte man zumindest noch ein all square rausholen können. Aber der letzte Meterputt von Claus wollte auch nicht ins Loch. Am Ende hieß es 1 Auf für den Gegner. Und in Summe stand es nach den Vierern 1,5 : 2,5 aus Sicht von Hameln.

Tag 2 –Lochspiel – Einzel
Nachdem wir uns in der „noblen 5-Sterne-Gastronomie“ den Bauch mit einer 5-Sterne-Kohlrollade gefüllt hatten, ging es mit ordentlich „Vortrieb“ zurück auf den Platz. Jetzt mussten mindestens 4,5 Punkte aus den Einzeln her, um uns in ein Stechen zu retten. 2 Punkte davon waren so schnell auf der Uhr, so schnell konnte man gar nicht gucken.

Claus versuchte seinen faux pas vom Vormittag vergessen zu machen und schickte seinen Gegner mit 8&7 nach Hause. Länger hätte das Match auch nicht dauern dürfen. Denn 4 Loch vor dem Ende hat er sich einen Nerv geklemmt. Danach konnte er nur noch mit halben Schwung und zwei Eisen mehr den Ball über die Bahn stolpern. Sein Freund der Putter hat ihm dann auf dem Grün den Arsch und die PARs gerettet.

Noch besser machte es der Doc-Pumpgun. Sebastian verpasste seinem Gegner fast die Höchststrafe und gewann mit 9&7. Dabei lag er zu diesem Zeitpunkt bei 2 unter PAR. Nicht schlecht, mein Freund.

Zu diesem Zeitpunkt lagen wir in zwei Partien weit hinten und führten in zwei weiteren knapp und lagen in der letzten Partie all square. Es sah nach einem Stechen aus.

Burnharder musste als erster die Segel streichen und ging mit 6&4 unter.

Timo, am Vortag noch wegen mangelnder Leistung ausgewechselt, spielte Traumgolf. Und das trotz dauerndem Nasenbluten. Ein aus einem Tempo gebastelten Tampon war schließlich die Lösung. Mit dem Spoiler in der Nase konnte Timo seinen Gegner 2&1 besiegen. Jetzt hatten wir schon 3 Punkte aus den Einzeln.

Dann machte auch Maxi kurzen Prozess. Obwohl sich seine Waden anfühlten wie Würstchen die kurz vor dem Platzen sind, gewann er sein Match 5&3. Als Belohnung gibt es einen Eincremeseminar für Fortgeschrittene.

Es fehlt noch ein halber Punkt zum Stechen. Micha liegt zu diesem Zeitpunkt 4 down bei noch 6 zu spielenden Löchern. Nils liegt 3 down, noch 5 Löcher zu gehen. Das sieht nicht gut aus. Und Martin, was ist mit Martin?  „Hat vor ein paar Loch mal geführt“, lautet das Gerücht. Aber keiner traut sich hinzugehen. Wenn Martin wirklich führt, darf er nicht wissen das alles von ihm abhängt. Kann er mit dem Druck umgehen? Er hat schon so manches Match hinten raus verloren. Den lassen wir lieber in Ruhe machen.

Somit konzentriert sich alles auf Nils, der inzwischen wirklich am Ende seiner Kräfte ist, es sich aber nicht anmerken lässt. Er ist wirklich krank, die Lunge tut ihm weh aber er hält durch und kämpft weiter. Und wie durch ein Wunder gewinnt er plötzlich Loch um Loch: 2 down, 1 down, all square, der Gegner wird nervös und macht immer mehr Fehler, während Nils die Murmel trifft als gäbe es kein Morgen. Und nach 17 Loch führt er auf einmal mit 1 auf. Somit ist der letzte halbe Punkt für das Stechen sicher. Doch Nils will mehr. Die letzte Bahn nur noch teilen und die Klasse ist gehalten. Wieder haut Nils seinen Drive Mitte Bahn während der Gegner ins Rough verzieht. Nils spielt schlau und legt bei dem sehr langen PAR 4 nur vor, da der Gegner das Grün auch nicht in 2 erreichen kann. Ein Pitch an die Fahne, ein guter Putt und das Ding ist durch. Großer Jubel am 18-ten Grün.   Klasse gehalten !!!

Nils - Tough Guy des Tages
Nils: Tough Guy des Tages - völlig am Ende aber glüclkich

Jetzt kommt plötzlich der Kapitän auf den 18 Abschlag. Auch er hatte in der Zwischenzeit die zweite Luft bekommen und sich von 4 down auf all square zurück gekämpft. Leider hat’s keiner gesehen, außer Arlett. (Caddie durch Ehevertrag verpflichtet). Leider war der ganze Stress umsonst, denn auf dem 18-ten Grün hat er es dann doch verkackt. Die Konzentration war wohl flöten, nachdem er an unseren erfreuten Gesichtern den Klassenerhalt ablesen konnte. Egal.

Und zu guter Letzt kommt auch Martin Richtung 18-tes Grün geschlendert. Martin spielt gerade das Matchplay seines Lebens. Gegen einen Gegner mit viel besserem Handicap steht es nach 17 Loch all square. Mit einem nie dagewesenen Selbstvertrauen haut Martin unter Zuschauerdruck den Pitch aus 80 Metern an die Fahne. Als er das Grün betritt versuchen wir ihn noch zu veräppeln: „Das Match wäre noch wichtig!“, aber unsere Gesichter verraten uns. Und obwohl Martin das Match hätte gewinnen können, schenkt er seinem Gegner den letzten Putt aus 2 Metern zum all square. Stolz wie Bolle lässt er sich von allen gratulieren, als ihm gerade ein Stückchen Langenhagener Heu ins Auge fliegt und die Augen zu tränen beginnen. Das ist Martin: The BIG EASY!

Der Score zum Klassenerhalt
Die Lochspielergebnisse im Überblick
So hält man die Klasse

Bilanz
Zuerst voll versagt und dann voll aufgedreht. Klasse 4 zum ersten mal gehalten mit einem Haufen Vollinvaliden:
- Nils Lungenentzündung
- Timo Nasenbluten
- Claus Nerv eingeklemmt
- Markus immer noch Blasen von Polle an den Füßen
- Maxi Sonnenbrand deluxe
- Micha Platzwunde auf der Stirn (eine andere Geschichte, führt zu weit)
- Sonnenstich für den Rest der Truppe

Dreamteam nach dem Klassenerhalt
Das halbe Invaliden-Dreamteam mit den Caddies nach hartem Kampf.
Leider mussten einige vorzeitig abreisen.
In Summe waren an diesem Wochenende 11 Spieler und 7 Caddies am Start
Neuer Rekord

Danksagung
Danke der Gastronomie des GC Langenhagen. Selten so ein Chaos erlebt. Bestellung, Lieferung, die Preise und die Abrechnung waren der „Hammer“. Wir haben die beste Gastro im HGC. Wer Beschwerden hat, sollte erst mal nach Langenhagen fahren und sich dort einen Golfer 0,4 bestellen. 5 Euro und ne halbe Stunde um endlich zu bezahlen. Noch Fragen?

Danke an Ute. Vielleicht solltest Du im GC Langenhagen anfangen und den Laden auf Vordermann bringen. Der Service im Hotel/Restaurant Mandalka war hervorragende, ausgezeichnet, spitze, ein Traum …….

Und ein ganz besonderer Dank an alle Caddies
Andreas, Arlett, Flo, Mathias, Ralf, Ulli und Ute. Ihr seid super. Ohne Euch hätten wir die Hitzeschlacht nicht überlebt.

Hier geht's zur gesamten Ergebnisliste: Zählspiel Vierer und Einzel, Lochspiel

Und hier gibt  es alle Fotos

PS:Schönen Gruß an unsere Freunde aus dem GC Harz. Schade, dass es bei Euch nicht mit dem Aufstieg geklappt hat. Wie es aussieht müssen wir noch ein Jahr miteinander auskommen. Wir freuen uns schon jetzt auf das Freundschaftsspiel.

PPS: In Nils haben wir einen weiteren Literaten gefunden, der sich leider nicht mit der Redaktion abgestimmt hat. Er hat auch einen sehr schönen Bericht verfasst, den wir Euch nicht vorenthalten wollen. Hier geht's zu Nils geschmeidigen Worten.

 

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